Deutsche Goldreserven - das ist der aktuelle Stand
Deutsche Goldreserve ist die Bezeichnung für den Goldbestand der Deutschen Bundesbank. Zum 31. Dezember 2019 enthielten sie 3.366.500 kg reines Gold in physischen Beständen (Goldbarren). Diese Goldbestände werden in der Bilanz der Bundesbank mit 146,562 Milliarden Euro ausgewiesen. Zudem verfügt die Bundesbank über reichlich Währungsreserven.
Seit Ende der 1960er Jahre verfügt die Bundesbank über die zweitgrößten Goldreserven der Welt (Wie viel Gold gibt es auf der Erde ?). Nur die Vereinigten Staaten haben größere Goldreserven.
Die Goldreserven der Bundesbank können während einer Währungskrise verpfändet oder verkaufet werden.
Goldbestände machen den größten Teil der deutschen Devisenreserven aus. Deutschland liegt mit 3.362,4 Tonnen auf Platz zwei unter den Ländern mit den meisten Goldreserven im Jahr 2020. Weltweit verfügen nur die USA über Goldreserven von 8.133,5 Tonnen und übertreffen damit sogar die Bundesrepublik. Allerdings lagern diese enormen Goldmengen nicht einfach in den Tresoren einer deutschen Bank, die in den vergangenen Jahrzehnten immer mal wieder in die Kritik geraten ist.
Entwicklung der deutschen Goldreserven
Bis zum Ersten Weltkrieg galt für Deutschland der sogenannte Goldstandard. Die damaligen Währungswerte orientierten sich immer am aktuellen Goldwert. Danach wird die Landeswährung durch Bundesbank Goldreserven des Staates gedeckt. Es besteht also zumindest theoretisch immer die Möglichkeit, Papiergeld gegen Gold einzutauschen. Der aktuelle Wechselkurs wird durch die Ermittlung des Verhältnisses der Landeswährung zu Gold definiert. Während des Zweiten Weltkriegs wurde das von Bretton Woods eingerichtete Währungssystem geschaffen, und Goldreserven wurden hauptsächlich von Ländern mit Exportüberschüssen und Ländern mit Leistungsbilanzüberschüssen angelegt, und Länder mit Leistungsbilanzdefiziten deckten Gold. Das Bretton-Woods-System bestand bis 1973.
Deutschland, das bis 1950 über keine Goldreserven verfügte, hatte 1951 erstmals 24,5 Tonnen Gold. Nur 17 Jahre danach, im Jahr 1968, besaß die Bundesbank Goldreserven von 4.033,8 Tonnen Gold und damit die höchste deutsche Goldreserve. Durch das Verkaufen von 14 Millionen Unzen Gold sank die deutsche Goldreserve 1969 auf 3625,4 Tonnen.
Bis das Bretton-Woods-Systems zusammengebrochen 1973 ist, stiegen die Bundesbank Goldreserven wieder leicht an. Bis 1977 blieben die Goldbestände in Deutschland mit 3.658 Tonnen nahezu unverändert.
1999 zahlte die Bundesbank den Anteil Deutschlands an Reserven der Währung der Europäischen Union (EU) und tätigte einen Übertrag von 6,5 % seiner physischen Goldreserven an die EZB (Europäische Zentralbank). Obwohl angenommen wurde, dass die Goldreserven im Januar 2004 in den nächsten fünf Jahren um 20 % zurückgegangen sind, sind sie seitdem nicht wesentlich zurückgegangen und von 3.440 Tonnen auf heute 3.362,4 Tonnen gefallen. Die Entwicklung dürfte auch auf die Zusage Deutschlands mit anderen europäischen Ländern im dritten Zentralbank-Goldabkommen von 2009 zurückzuführen sein, fünf Jahre lang nicht über 400 Tonnen Gold pro Jahr zu verkaufen.
Lagerung deutscher Goldreserven
Goldbarren im Banktresor
Das Lagern der deutschen Goldreserven ist seit vielen Jahren umstritten. Aufgrund des Kalten Krieges beschloss die Bundesbank 1968, das in London, New York und Paris erhaltene Gold nicht nach Deutschland zu bringen. Infolgedessen wurden die meisten deutschen Goldreserven bis 2013 bei der Londoner Bank of England, der New Yorker Federal Reserve Bank und der in Paris ansässigen Banque de France gehalten.
Anfang der 2000er-Jahre hatten die Zentralbanken in New York, London und Paris bekanntlich die CDU-Bundestagsabgeordneten Philipp Mißfelder und Marco Wanderwitz daran gehindert, eine Überprüfung der physischen Goldbestände der Bundesbank vorzunehmen.
Umzug ins Inland
Im Jahr 2013 begann die Bundesbank mit der Ankündigung eines Umzugs, der oft als „Rückkehr“ bezeichnet wird. Da dieses Gold vorher nicht in Deutschland gelagert wurde, ist die Bezeichnung sprachlich falsch. 2013 starteten Transporte hauptsächlich von Gold in Paris, was aufgrund der kurzen Wege schneller organisiert werden konnte. Insgesamt wurden fast 37 Tonnen Gold nach Frankfurt verschifft, wobei zunächst nur 5 Tonnen aus New York kamen. Da die veraltete Form des New Yorker Goldbarrens nicht mit der Form des bereits vorhandenen Goldbarrens (entsprechend dem aktuellen Standard) in London und Paris übereinstimmte, schmolz die Bundesbank das Gold und goss es bei Ankunft in Europa in die neue Form. Nach Angaben von Zentralbankpräsident Jens Weidmann wurde die Anlieferung der nummerierten Barren mit Hilfe von Hilfspersonal der Bundesbank von der Auslagerung bis zum Werk und dem Lager im Stadtzentrum anhand der Bestandslisten kontrolliert. Zu Beanstandungen hinsichtlich Gewicht und Feingehalt gab es keinen Anlass. In den 1960er Jahren hatte die Bundesbank zudem Gold unter dem im Rahmen von Änderungsgeschäften beliebtesten Transportmittel etabliert und auf Kosten der USA umschmelzen lassen.
Weitgehend unbemerkt wurde bereits um die Jahrtausendwende Gold in größerem Umfang von London in die Städte verschoben. Ca. 929 Tonnen (2000: 661 Tonnen und 2001 ca. 268 Tonnen) waren von der Bank of European Nation in die Frankfurter Tresore zur ewigen Aufbewahrung überführt worden. Die ca. vier bis sechs Tonnen Gold, die die Zentralbank jährlich für die Prägung von Gedenkmünzen verkauft, kommen ebenfalls aus London.
„Holt unser Gold nach Hause!“, eine Bürgerinitiative, die sich im Mai 2012 gründete, setzte sich für das Rückführen der Goldreserven in die Bundesrepublik ein. Diese wurde damals zusätzlich mit Hilfe des früheren BDI-Chefs Hans-Olaf-Henkel und damit des Bundes der Steuerzahler Bayern e. V. unterstützt. Der Aufruf wurde mit Hilfe von 13.000 Menschen unterzeichnet. Dies alles trug zusätzlich dazu bei, dass am 22. Oktober 2012 der Bundesrechnungshof dem Haushaltsausschuss des Bundestages ein Dokument vorlegte, in dem er sich darüber ärgerte, dass die Goldreserven im Ausland einem traditionellen Bestand unterworfen wurden. Infolgedessen erklärte die Zentralbank ihre Absicht, fünfzig Tonnen der Goldreserven, die in New York gelagert sind, jedes Jahr ins Frankfurter Stadtzentrum zu holen, sie einzuschmelzen, einen Blick auf ihre hohe Qualität zu werfen, und sie dann in Barren zurückzuschmelzen.
In Wirklichkeit begann das Verfahren zur Verlagerung der Goldreserven nach Deutschland im Jahr 2013. Zunächst wurde Gold vor allem aus Paris aufgrund der kurzen Entfernung in die Stadt transportiert. Von den gesamten Goldreserven, die im Jahr 2013 umgeschlagen wurden, kamen lediglich 5 Tonnen aus New York. Um die Jahrtausendwende wurden rund 929 Goldtonnen von der Bank of European Nation nach Frankfurt transportiert, um dort für immer gelagert zu werden. Infolgedessen wird der größte Anteil der Goldreserven derzeit in Deutschland gelagert. Der zweitgrößte Anteil wird mit Hilfe der FED kontrolliert, wohingegen Frankreich keine deutschen Goldreserven seit 2017 mehr gelagert hat.
Der Wert der Goldreserven der Bundesbank
Goldbarren
Zum Jahresende 2019 waren weltweit 3.366 Tonnen deutsche Goldreserven der Bundesbank gelagert. Im Jahr 2020 waren diese stark gesunken, so dass Deutschland derzeit über 3.362,4 Tonnen Gold verfügt. Angesichts des starken Anstiegs des Goldkurses im Jahr 2020 ist der Preis der deutschen Goldreserven infolgedessen offensichtlich zusätzlich gestiegen, zumindest vorübergehend. Derzeit sinkt der Goldkurs wieder. Infolgedessen sind die gesamten Goldreserven der Bundesbank zum gegenwärtigen Zeitpunkt ziemlich genau 154.078.617.600 Euro oder 186.055.041.600 US-Dollar wert.
Die Goldreserven der deutschen Privathaushalte
Als Land verfügt Deutschland bereits über erschreckend große Goldreserven – lediglich Amerika hat noch größere Anteile. Allerdings sind die Anteile der physischen Goldbestände deutscher Privatpersonen derzeit nicht zu unterschätzen. Bereits 2010 waren es durchgehend circa 4000 Tonnen Gold. Im Vergleich: Die deutschen Goldreserven beliefen sich 2010 auf 3.401 Tonnen. Hinzu kamen rund 1.400 Tonnen Gold, welche aus Wertpapieranlagen bestanden, über welche deutsche Privatanleger verfügten.
Goldreserven der EZB
Die Auslandsreserven des Finanzinstituts der Europäischen Zentralbank (EZB) setzen sich aus US-Dollar, japanischen Yen, Sonderziehungsrechten der IWF und Gold zusammen. Der Goldanteil an den echten Einlagen, die mit Hilfe der landesweiten Primärbanken des Euroraums getätigt wurden, lag 1999 bei 15 Prozent. Allerdings richtete sich dieser Anteil derzeit nicht mehr nach der Goldmenge, sondern nach dem Goldwert, der marktbedingten Schwankungen unterliegt. Von den echten 747,9 Tonnen Gold befinden sich derzeit noch 504,8 Tonnen in den Reserven der EZB, während sie im Jahr 2015 noch bei 766,9 Tonnen lagen. Der Rückgang ist auf diverse Schwankungen zurückzuführen. Wenn Sie in Gold anlegen möchten, können Sie hiermit sehen, dass Gold schon immer ein lukratives und stabiles Geschäft war und somit für Anleger höchstinteressant sein dürfte.